Das musst Du über einen Labrador wissen

Wer mit dem Gedanken spielt, sich einen Labrador anzuschaffen, sollte sich vorab darüber informieren, ob dieser lebensfrohe Hund mit seinem Alltag kompatibel ist. Es wäre für beide Seiten sehr frustrierend, wenn der Mensch erst später erkennt, dass ein Zusammenleben auf Dauer nicht möglich ist.

Diese Dinge solltest Du über einen Labrador wissen:

Ein Labrador braucht viel Bewegung

Klar, jeder Hund braucht Bewegung. Labradore gehören aber zu den Hunden, die sehr viel Bewegung brauchen. Sie sind sehr neugierig und sprühen vor Energie. Damit Ihnen nicht langweilig wird, was zu unschönen Verhaltensweisen führen kann, müssen sie beschäftigt werden.

Labrador liebt Bewegung
Ein Labrador liebt die Bewegung

Neben ausgiebigen Spieleinheiten, gehören lange Spaziergänge zur Hauptbeschäftigung. Ein Labrador kann ausgedehnte Gassirunden von mehr als 1,5 Stunden locker vertragen. Auch ganze Tagesausflüge und kleinere Wanderungen stecken die Vierbeiner gut weg. Schließlich gibt es in Wald und Wiesen jede Menge zu entdecken.

Ein Labrador haart das ganze Jahr

Während die meisten Hunderassen zwei Mal im Jahr ihren Fellwechsel durchmachen, wird Dein Labrador das ganze Jahr über Haare verlieren. Du wirst immer einzelne Haare oder Haarbüschel auf den Fliesen oder dem Teppich finden.

Dazu kommen noch die erwähnten Fellwechsel-Phasen, in denen Du Dich wundern wirst, dass Dein Labrador überhaupt noch ein dichtes Fell besitzt. Denn mit den ausgefallenen Haaren könnte man locker einen zweiten Hund „einkleiden“. Mehr Tipps zur Fellpflege bekommst Du in meinem Artikel Die richtige Fellpflege beim Labrador.

Ein Labrador hat immer Hunger

„Labradore sind verfressen!“ Diesen Satz kann man sehr oft lesen oder hören. Leider ist das nicht von der Hand zu weisen, hat jedoch einen traurigen Grund: Bei rund einem viertel aller Labradore ist ein genetischer Defekt die Ursache. Wissenschaftler der Universität Cambridge beschreiben in einer Studie vom Mai 2016, dass das Gen POMC Schuld an diesem Verhalten ist. Dieses Gen ist für die Produktion der Peptidhormone ß-Endorphin und ß-MSH (Melanotropine) verantwortlich, die durch den Defekt eingeschränkt ist.

Kurz zusammengefasst bedeutet diese Einschränkung, dass dieser Anteil der Labradore kein Sättigungsgefühl besitzen. Sie haben einfach immer das Gefühl, Hunger zu haben. Diese Tiere würden sprichwörtlich fressen, bis es zu den Ohren wieder herauskommt, bzw. bis der Körper nicht mehr mitmacht. Daher ist es sehr wichtig, dass die HalterInnen von Labradoren sehr genau auf die Futtermenge und das Gewicht ihres Hundes achten.

Labradore sind sehr auf ihren Menschen fixiert

Labradore sind extrem auf ihr Herrchen, Frauchen oder die komplette Familie fixiert. Sie haben den angeborenen Drang, Dir unbedingt zu gefallen (Will To Please). Das ist grundsätzlich erstmal sehr positiv, denn es macht den Labrador auch zu einem Hund, dem man sehr schnell die wichtigsten Befehle beibringen kann.

Es kann mitunter aber auch etwas lästig werden, denn der Labrador wird die meiste Zeit – wenn er nicht gerade schläft – an Deinen Hacken kleben und Dir überall hin folgen. Ob Küche, Bad oder Schlafzimmer, Dein Labrador folgt Dir überall hin. Einfach, weil er in Deiner Nähe sein möchte.

labrador mit kind im wald
Labradore wollen dem Menschen gefallen und tun (fast) alles für ihn.

Das macht sich auch bemerkbar, wenn Besuch kommt. Ein Labrador geht immer davon aus, dass er Besuch bekommt und nicht seine Menschen. Demzufolge steht er oft als erster vor der Haustür, wenn es klingelt. Hier hilft nur konsequente Erziehung.

Der Labrador ist ein Jagdhund

Labradore wurden ursprünglich bei der Jagd eingesetzt, überwiegend zum Apportieren von geschossenen Vögeln, Kaninchen oder Füchsen. Dieser Jagdtrieb ist auch heute noch in den Hunden vorhanden. Das kann in manchen Situationen dazu führen, dass Dein Labrador reißaus nimmt und einem Vogel oder einem Kaninchen hinterher jagt.

Allerdings lässt sich das Apportieren auch sehr gut zur Beschäftigung nutzen. Wie bei allem gilt aber auch hier: Abwechslung ist wichtig. Auch wenn es dem Labrador angeboren ist, wird er seine Erfüllung nicht im stundenlangen Apportiertraining finden.

Dein Leben wird sich eine Zeit lang verändern

Du solltest beachten, dass Dich ein Labrador viele Jahre begleiten kann. Seine Lebenserwartung ist für mittelgroße Hunde beachtlich hoch. Das Zusammenleben mit einem Labrador bedeutet – wie auch bei anderen Hunden – eine große Veränderung in Deinem Leben. Der tägliche Ablauf wird sich verändern, ebenso wie Deine Wahl der Urlaubsziele. Aber es ergeben sich auch viele neue Möglichkeiten und Erlebnisse, die Du ohne Hund nicht kennenlernen würdest.

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