Ist ein Labrador ein geeigneter Familienhund für Anfänger? Welcher Hund passt zu mir? Diese Fragen stellen sich viele Familien, die sich einen Hund zulegen möchten. Auf vielen Seiten werden nur die Rassen aufgezählt, die sich als Familienhund eignen, und ja, dort steht der Labrador immer mit dabei. Aber meiner Meinung nach lässt sich das pauschal gar nicht so leicht sagen. Denn: Familie ist nicht gleich Familie – und auch die Äußeren Bedingungen sind entscheidend und müssen stimmen.

In welche Familien passt ein Labrador?

Es liegt gar nicht so sehr an den Menschen, denn ein Labrador kommt zu 99% mit jedem Menschen klar. Viel wichtiger ist, und das wird leider häufig außen vor gelassen, dass Du und Deine Familie die Grundbedürfnisse des Labradors erfüllen könnt. Werden diese nicht erfüllt, langweilt sich der Vierbeiner sehr schnell und kann dann durchaus Probleme bereiten. Aber was sind die Grundbedürfnisse eines Labradors?

Der Labrador ist ein perfekter Familienhund
Labradore sind ausgezeichnete Familienhunde. Sie lieben es, in der Nähe von Menschen zu sein.
(Bild: Christoph Sengstschmid / Pixabay)

1. Ein Labrador braucht Bewegung

Labradore lieben die Bewegung und können äußerst ausdauernd sein. Daher eignet sich ein Labrador nur dann als Familienhund, wenn Du ihn körperlich fordern kannst. Dazu gehören (tägliche) ausgedehnte Spaziergänge und, sofern möglich, viel Freilauf. Einen Labrador in einer kleinen Wohnung mitten in der Stadt zu halten, sollte man sich gut überlegen. Labradore, die nicht genügend Bewegung bekommen, neigen zu Auffälligkeiten und werden dann schnell einmal zur Abrissbirne in der eigenen Wohnung.

Weiter solltest Du beachten, dass junge Labradore noch sehr viel Lebensenergie besitzen, was sich umso mehr bei den täglichen Spaziergängen bemerkbar macht. Der Labrador ist mit ca. 8-12 Monaten ausgewachsen und besitzt bei einem Körpergewicht um die 25 Kilogramm sehr viel Kraft. Kinder sollten daher niemals alleine mit dem Labrador Gassi gehen, da er sich mit seiner Wucht sehr schnell losreissen kann.

2. Labradore müssen intellektuell gefördert werden

Der Labrador ist ein sehr intelligentes Tier, der sehr gerne neue Dinge ausprobiert und erlernen möchte. Das macht ihn einerseits zu einem unglaublich schnell zu erziehenden Hund, andererseits kostet es auch ein wenig Anstrengung, sich immer wieder Spiele und Anregungen auszudenken. Als Familienhund eignet er sich daher sehr gut, wenn sich viele Personen mit ihm beschäftigen. Das bringt Abwechslung für den Hund und Spaß für alle Familienmitglieder.

3. Der Labrador ist sehr sanftmütig und anhänglich

Um einen Labrador aus der Fassung zu bringen, muss man schon sehr schwere Geschütze auffahren und große Fehler in der Erziehung machen. Grundsätzlich sind Labradore extrem sanftmütig und liebevolle Hunde. Daher eignen sie sich perfekt als Hund für Familien mit Kindern. Diese können mit ihm spielen, toben und gleichzeitig auch kuscheln. Der Labrador ist sehr menschenbezogen und liebt es, für sein Familienrudel da zu sein.

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Als Familienhund für Anfänger ist der Labrador immer gerne in Deiner Nähe und spielt gerne mit Deinen Kindern.
(Foto: Markus Trier/ Pixabay)

Aber auch fremde Menschen sieht er häufig als Spielkameraden an. Da mancher Mensch das nicht so gerne mag, sollte man hier aufpassen und ihm möglichst von Anfang an klar machen, dass er fremde Menschen nicht anspringen sollte.

Er wird immer versuchen in Deiner Nähe zu sein. Oft sucht er sich sogar die Plätze für ein Nickerchen dort aus, wo möglichst viele Familienmitglieder vorbeikommen oder von wo aus er alle im Blick hat.

4. Labradore sind sehr niedlich, nicht nur als Welpe

Als Welpe gehören Labradore zu den niedlichsten Wesen überhaupt. Die großen unschuldigen Augen und die tapsigen, noch unkontrollierten Schritte, treiben den meisten Menschen ein freudiges Lächeln ins Gesicht. Aber auch wenn der Labrador älter wird, bleibt er ein sehr schöner Hund, dem man sein friedliches Wesen auch ansehen kann.

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Mit seinem Blick bringt der Labrador jedes Herz zum Schmelzen.
(Bild: Skitterphoto / Pixabay)

Seinen angeborenen und selbst den härtesten Menschen zum weichwerden zwingenden Hundeblick verliert er nie. Allerdings benötigt er im ausgewachsenen Alter etwas mehr Platz in der Wohnung, was man auf jeden Fall mit einkalkulieren sollte.

Fazit – eignet sich der Labrador als Familienhund?

Sofern Du für genügend Auslauf sorgen kannst, eignet sich ein Labrador perfekt als Familienhund. Er liebt Menschen, Kinder und die Natur. Er versucht immer seinen Menschen zu gefallen und ordnet sich selbst (meistens) unter. Er verzeiht so manchen Fehler in der Erziehung und ist aufgrund seiner sanftmütigen Art kein Hund, der schnell außer Kontrolle gerät und andere Hunde oder Menschen angreift. Aufgrund seiner hohen Lebenserwartung wird er ein langjähriger Begleiter der Familie sein.

Mehr Tipps, nicht nur für Familien, findest Du im Beitrag: Das musst Du über einen Labrador wissen.