Der Labrador Retriever ist ein sehr bewegungsfreudiger Hund. Daher spielt der Auslauf für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Labrador eine elementare Rolle. Im folgenden Artikel bekommst Du viele Informationen dazu, wie viel Bewegung Labradore brauchen und was dabei beachtet werden sollte.
Der ausdauernde Labrador Retriever
Wenn Du Dich für einen Labrador als Familienhund entschieden hast oder es vor hast, wirst Du bereits wissen, dass Labradore sehr viel Bewegung brauchen und auch sehr ausdauernd sein können. Lange Spaziergänge mit ausreichend Bewegung sind daher ein absolutes Muss. Das beugt zudem auch Krankheiten und Übergewicht vor.
Der kurze 15minütige Spaziergang sollte eher die Ausnahme bleiben, da sich Dein Labrador Retriever in dieser kurzen Zeit kaum auslasten wird. Für das Gassi gehen kannst Du locker ein bis zwei Stunden am Tag einplanen. Verkürzen kannst Du diese Spaziergänge eigentlich nur, wenn Du einen eigenen Garten hast, in dem sich Dein Hund austoben kann.
Wie oft braucht der Labrador Auslauf am Tag?
Bei dieser Frage spielt das Alter Deines Hundes eine große Rolle. Welpen und junge Hunde sollten weniger laufen als erwachsene, ausgewachsene Labradore. Alte Tiere werden in der Regel nicht mehr die Kondition für große und zahlreiche Runden haben.
Wie viel Auslauf bei Labrador Welpen?
Je jünger Dein Labrador Retriever ist, desto vorsichtiger solltest Du mit dem Auslauf sein. Das Skelett des Welpen ist noch nicht voll entwickelt und die Knochen befinden sich noch im Wachstum. Im Welpenalter sollten die Ausläufe nur eine kurze Zeit dauern, auch wenn Dein kleiner Welpe gerne schon mehr Gassi gehen möchte. Zwei Spaziergänge mit jeweils 10-20 Minuten reichen pro Tag aus.
Für die richtige Auslastung sollten aber Aktivitäten, wie Spiele oder Übungen für die Erziehung, häufiger auf dem Programm stehen. Diese führen im übrigen auch zu einer festeren Bindung zwischen Dir und Deinem Sonnenschein. In diesem Alter ist das Spielen und Lernen sehr viel wichtigen als Spaziergänge.
Erwachsene Hunde = volles Programm?
Wenn Dein Labrador ausgewachsen ist, ca. nach 6-8 Monaten, kannst Du den Spaziergang auf insgesamt ein bis zwei Stunden am Tag ausdehnen. Dabei sollte die Bewegung im Mittelpunkt stehen. Stumpfes, langsames gehen durch die Natur wird Deinen Labbi auf Dauer ebenso langweilen, wie Dich. Für Abwechslung sorgen Aktivitäten, die während des Spaziergangs gut machbar sind. Dazu gehören zum Beispiel Schnüffelspiele, Apportieren oder Ballspiele.
Viele Labradore lieben Wasser. Wenn in der Nähe ein Bach oder ein See vorhanden ist, wird dies Deinem Hund garantiert viel Freude bereiten.
Insgesamt wirst Du aber bemerken, dass der Spieltrieb etwas nachlässt und dass Dein Labbi nicht mehr ganz so viele Aktivitäten „einfordert“ wie er es als Jungtier getan hat.
Bewegung bei älteren Labradoren
Ist Dein Labrador Retriever schon ein paar mehr Jahre alt, wird seine Energie und sein Bewegungsdrang sehr wahrscheinlich etwas nachlassen. Das bedeutet aber nicht, dass er keine Aktivitäten mehr benötigt.
Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Im Normalfall kennst Du Deinen Labrador nun schon viele Jahre und kannst sehr gut einschätzen, welches Maß an Bewegung er noch benötigt. Allgemein lässt sich sagen, dass ältere Hunde keine sehr ausgedehnten Spaziergänge mehr benötigen. Je nach Alter und Energielevel reichen 30-60 Minuten am Tag aus. Wichtiger sind in dieser Lebensphase Aktivitäten für die geistige Fitness. Schnüffel- oder Suchspiele halten Deinen Labbi auf Trab und stellen eine gute Beschäftigung für ihn dar.
Worauf sollte ich beim Auslauf für meinen Hund noch achten?
Es gibt noch ein paar weitere Empfehlungen, die Du beim Auslauf Deines Labradors beachten solltest:
Achte auf ausreichend Ruhezeiten. Wähle den Abstand zwischen den Spaziergängen so, dass sich Dein Labbi ausreichend erholen kann. Auf keinen Fall solltest Du ihn aufwecken, nur weil es Zeit für den Auslauf ist.
Hitze setzt Deinem Vierbeiner oft mehr zu als Dir. Wir können uns luftig anziehen, der Labrador Retriever ist komplett mit Fell bedeckt und kann die darunterliegende Haut nicht durch Schwitzen kühlen. An heißen Sommertagen sollte der Spaziergang also möglichst früh und/oder möglichst spät stattfinden, wenn die Temperaturen etwas gemäßigter sind oder zumindest die Sonne nicht mehr so intensiv ist. Am besten nimmst Du im Sommer auch immer etwas zu trinken für Deinen Labrador Retriever mit.
Wenn Du gerne joggen gehst, kannst Du versuchen, Deinen Labrador mitzunehmen. Es gibt dafür sogar geeignete, flexible Leinen zum umbinden. Allerdings ist das nur etwas für erwachsene Hunde.
Jeder Hund ist ein eigenes Individuum mit seinem eigenen Charakter. Allgemeine Empfehlungen müssen nicht zu hundert Prozent auf Deinen Labrador zutreffen. Benötigt Dein Sonnenschein mehr Auslauf oder weniger Auslauf, ist das auch in Ordnung. Menschen sind verschieden und Hunde sind ebenso verschieden. Wichtig ist, dass beide Spaß haben und zufrieden sind.
Du kannst gerne auch Aktivitäten wie Agility, Obedience oder Dummyarbeit in den Tagesablauf einbauen. Labradore gehören zu den Hunderassen, die sich für diese Trainings sehr gut eignen und es bereitet ihnen meistens auch große Freude.
Was den Umfang des Auslaufs angeht, gibt es keinen Unterschied zwischen einem Rüden oder einer Hündin. Nur weil Rüden etwas kräftiger und muskulöser sind, bedeutet das nicht, dass Hündinnen weniger Energie haben und weniger Auslauf benötigen.
Wenn Dein Labrador ein Familienhund ist, sorgt es auch schon für Abwechslung, wenn nicht immer die gleiche Person für den Spaziergang zuständig ist. Auch gemeinsame Hunderunden findet Dein Labbi bestimmt sehr interessant.
