Der Labrador Retriever gehört zu den beliebtesten Hunderassen weltweit. Er ist für sein pflegeleichtes Fell bekannt und doch gibt es Aspekte der Fellpflege, die genauer betrachtet werden müssen. Ein glänzendes und gesundes Fell ist ein Zeichen für einen glücklichen und gesunden Hund. Dieser detaillierte Leitfaden soll Ihnen Tipps zur richtigen Fellpflege für Ihren Labrador geben.

Wie bekommt mein Labrador glänzendes Fell?

Jeder Besitzer eines Labradors möchte einen gesunden und gesund aussehenden Hund mit glänzendem Fell haben. Hierfür muss man aber zunächst einmal die wichtigste Besonderheit des Fells des Labradors kennen: Es besteht aus einer dichten Unterwolle und einer wasserabweisenden Oberhaarschicht.

  • Unterwolle: Diese Schicht ist weich und dient als natürliche Isolierung gegen Kälte und Nässe. Es ist wichtig, diese Schicht regelmäßig zu bürsten, um Verfilzungen zu vermeiden und die Luftzirkulation zu fördern.

  • Oberhaare: Die harten und geraden Deckhaare schützen den Hund vor Wasser, Schmutz und auch vor UV-Strahlen. Diese Haare sollten ihren natürlichen Glanz behalten, um optimal zu funktionieren.

Regelmäßiges Bürsten

Eine konsequente Bürstenroutine ist entscheidend für die Gesundheit des Hundefells. Das Fell des Labradors sollte 2-3 Mal pro Woche gebürstet werden. Bei einem Fellwechsel, der in der Regel zweimal im Jahr stattfindet, kann eine tägliche Fellpflege notwendig sein.

Labrador mit gesundem, gepfelgtem Fell
Ein gut gepflegtes Fell kann leicht am Glanz erkannt werden.

Werkzeuge für die Fellpflege:

  • Unterwollkamm: Dieses spezialisierte Werkzeug hat längere Zinken, die tief in die Unterwolle eindringen können. Dadurch können lose Haare und Verfilzungen effektiv aus dem Hundefell entfernt werden, ohne die Oberhaare zu beschädigen. Der Kamm muss stabil sein und bequem in der Hand liegen. Die Zinken sollten abgerundet sein, um die Haut des Hundes nicht zu verletzen.

  • Kurzzahnkamm: Dieser Kamm eignet sich gut für die Oberhaarschicht des Labradors. Die dicht beieinander liegenden, kurzen Zinken entfernen effektiv Schmutz, Fremdkörper und lose Haare aus den Deckhaaren. Auch hier sollten die Zinken abgerundet sein, um die Haut nicht zu irritieren.

Technik:

Die Fellpflege beginnen Sie immer mit der Unterwolle. Verwenden Sie den Unterwollkamm und arbeiten Sie in Abschnitten, beginnend am Nacken und sich zum Schwanz vorarbeitend. Kämmen Sie sanft in Wuchsrichtung des Fells.

Nachdem die Unterwolle gekämmt wurde, verwenden Sie den Kurzzahnkamm, um die Deckhaare zu glätten und zu reinigen. Dabei werden dann auch die restlichen Haare entfernt, die bereits durch den Unterwollkamm gelöst wurden.

Indem Sie das richtige Werkzeug für die spezifische Fellstruktur Ihres Vierbeiners verwenden, stellen Sie sicher, dass Sie das Fell effektiv pflegen, ohne es zu beschädigen oder den Hund unnötig zu stressen. Ein regelmäßiges Kämmen pflegt nicht nur das Fell, sondern bietet auch die Möglichkeit, nach Hautproblemen, Parasiten oder anderen Anomalien zu suchen. Es ist also sowohl für die Ästhetik als auch für die Gesundheit von Hunden von Vorteil.

Vergessen Sie nicht den Kopf, die Beine und die Pfoten des Labradors. Auch, wenn die Haare hier um einiges kürzer sind, sollten auch diese Stellen nach Parasitenbefall und Verfilzungen abgesucht werden. Speziell in den Zwischenräumen der Pfote. Hier bietet sich eine weiche Bürste für die Pflege an.

Muss ich meinen Labrador baden?

Das Baden gehört für viele zur regelmäßigen Hundefellpflege dazu. Allerdings kann zu häufiges Baden das Fell und die Haut des Hundes aber auch schädigen.

  • Häufigkeit: Die meisten Labradore benötigen nur alle zwei bis drei Monate ein Bad, es sei denn, sie werden besonders schmutzig oder riechen sehr unangenehm. Diejenigen, die hauptsächlich drinnen leben und einen weniger aktiven Lebensstil haben, benötigen sogar noch seltener ein Bad.
    Grundsätzlich gilt aber: Baden Sie Ihren Hund nur dann, wenn es wirklich notwendig ist. Wird der Labrador zu oft gebadet, werden die natürlichen Fette des Fells permanent entfernt, was dann zu trockener Haut und stumpfem Fell führen kann.

  • Shampoo: Verwenden Sie ein mildes, hundespezifisches Shampoo. Produkte, die Omega-3- oder Omega-6-Fettsäuren enthalten, können helfen, das Fell geschmeidig und glänzend zu halten. Auf keinen Fall dürfen Shampoos verwendet werden, die für die Pflege von Menschen gedacht sind.
    Stellen Sie sicher, dass alle Shampoo-Reste gründlich aus dem Fell gespült werden, da Rückstände Irritationen auf der empfindlichen Hundehaut verursachen können.

  • Spülung: Eine hundespezifische Spülung kann dazu beitragen, dass das Fell nach dem Baden leichter zu bürsten ist und es zusätzlichen Glanz bekommt. Notwendig ist diese aber nicht.

Trocknen von nassen Hundehaaren

Nach dem Baden ist es wichtig, den Labrador richtig zu trocknen.

  • Handtuch: Beginnen Sie mit einem saugfähigen Handtuch, um so viel Wasser wie möglich aufzunehmen. Tupfen Sie den Hund sanft ab, anstatt zu reiben, um Haarbruch zu vermeiden.

  • Föhn: Wenn Sie einen Föhn verwenden, wählen Sie einen mit kühler Einstellung und halten Sie ihn in ausreichendem Abstand, um Überhitzung zu vermeiden. Bewegen Sie den Föhn kontinuierlich, um heiße Stellen auf der Haut des Hundes zu verhindern.

Optimalerweise kann das Fell an der frischen Luft trocknen, nachdem der Labrador zunächst mit dem Handtuch etwas abgetrocknet wurde. Achten Sie darauf, dass die Wetterbedingungen für das Lufttrocknen geeignet sind. Bei warmem und sonnigem Wetter trocknet das Fell des Labradors relativ schnell. Bei kühleren Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit kann der Trocknungsprozess jedoch länger dauern. Zudem kann der Hund bei Wind und Kälte ohne Schutz schnell unterkühlen.

Labrador Pflege
Ein gelber Labrador wird gebadet (Bild von Chalabala / depositphotos.com)

Nach dem Baden und Trocknen des Fells, sollte der Labrador unbedingt gründlich gebürstet werden, um Verfilzungen zu lösen und abgestorbene Haare zu entfernen

Gründe für schlechtes Fell beim Hund

Die Fellpflege beim Hund ist aber dennoch kein Garant für ein schönes und glänzendes Fell. Wenn das Fell eines Labrador Retrievers stumpf, brüchig oder dünn ist oder anderweitig von der Norm abweicht, kann dies auf folgende Gründe zurückzuführen sein:

1. Schlechte Ernährung:

  • Eine unausgewogene Ernährung, die nicht alle notwendigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien enthält, kann der Grund für ein mattes und brüchiges Fell sein.

  • Ein Mangel an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren kann zu trockenem, stumpfem Fell führen.

  • Es ist wichtig, ein hochwertiges Futter zu wählen, das speziell für die Bedürfnisse von Labradors oder größeren Hunderassen entwickelt wurde.

2. Allergien und Krankheiten:

  • Allergien, sei es gegen Lebensmittel, Pollen, Hausstaubmilben oder andere Allergene, können Hautirritationen und Veränderungen im Fell verursachen.

  • Symptome können neben Fellveränderungen auch Juckreiz, Rötungen und Hautausschläge umfassen.

3. Parasiten:

  • Flöhe, Zecken und Milben können Hautprobleme verursachen, die sich auf das Aussehen und die Gesundheit des Fells auswirken.

  • Ein regelmäßiger Check und vorbeugende Maßnahmen können helfen, diese Parasiten fernzuhalten.

4. Hauterkrankungen:

  • Pilzinfektionen, Verfilzung, bakterielle Infektionen und andere Hauterkrankungen können zu Haarausfall, Rötungen und einem veränderten Fell führen.

  • Bei Anzeichen von Hautproblemen sollte immer ein Tierarzt aufgesucht werden.

5. Hormonelle Probleme:

  • Erkrankungen wie Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) können zu Haarausfall und Veränderungen im Fell führen.

  • Weitere Symptome können Gewichtszunahme, Lethargie und andere Verhaltensänderungen sein.

6. Genetik:

  • Manchmal kann die Fellqualität eines Labrador Retrievers einfach auf seine Genetik zurückzuführen sein. Hier kann es hilfreich sein, Kontakt zum Züchter aufzunehmen und nachzufragen.

7. Umweltfaktoren:

  • Zu häufiges Baden oder die Verwendung von harten Shampoos kann den Schutzfilm der Haut entfernen und das Haar stumpf und trocken machen.

  • Extreme Wetterbedingungen, insbesondere trockene oder kalte Luft, können das Fell ebenfalls beeinträchtigen.

8. Altersbedingte Veränderungen:

  • Wie beim Menschen kann das Fell älterer Hunde seine Textur und Qualität ändern.

9. Stress oder Trauma:

  • Chronischer Stress oder traumatische Erlebnisse können sich auch auf das Fell eines Hundes auswirken.

10. Medikamente:

  • Bestimmte Medikamente können Nebenwirkungen haben, die das Aussehen des Fells beeinflussen.

Wenn Sie Bedenken hinsichtlich des Fells Ihres Labrador Retrievers haben, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Dieser kann eine genaue Diagnose stellen und Empfehlungen für die Behandlung oder Anpassungen in der Pflege und Ernährung Ihres Hundes geben. Im Zweifel immer einmal mehr zum Experten gehen.

Fazit

Ein gut gepflegtes und glänzendes Fell gehört zum gesunden Erscheinungsbild eines Labradors. Es reflektiert die Gesundheit und das Wohlbefinden des Vierbeiners. Durch Verständnis der Fellstruktur und Anwendung der richtigen Pflegemethoden können Sie sicherstellen, dass Ihr Labrador immer in bester Verfassung ist. Der Pflegeaufwand ist bei regelmäßigem Bürsten nicht sehr hoch und die weiteren Pflegemaßnahmen halten sich im Gegensatz zu anderen Rassen auch im Rahmen. Letzten Endes geht es bei allem Aufwand immer um die Gesundheit Ihres Labradors. Und die sollte es den Aufwand wert sein.

Ebenfalls interessant: