Labradore sind eine der beliebtesten Hunderassen weltweit und bekannt für ihre freundliche Natur, ihre Intelligenz und ihrem „Will To Please“ – dem „Ich will allen gefallen“-Drang. Im Vergleich zu andersfarbigen Labradoren hat ein schwarzer Labrador einige bemerkenswerte Besonderheiten, die es wert sind, näher betrachtet zu werden. In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die Unterschiede zwischen schwarzen Labradoren und anderen Farbvarianten und was diese Unterschiede bedeuten können.

Unterschiede bei schwarzen Labradoren

Es gibt mehrere kleine Unterschiede zwischen schwarzen Labradoren und gelben, braunen oder gar grauen Labradoren. Man sollte aber wissen, dass diese Verschiedenheiten nicht grundsätzlich zutreffen müssen. Es handelt sich bei dem Thema teilweise um Beobachtungen von Hundehaltern und Experten und diese sind nicht immer wissenschaftlich erwiesen.

Die folgenden fünf Punkte betrachten die meiner Meinung nach wichtigsten Differenzen:

Die genetischen Unterschiede

Schwarze Labradore tragen das dominante Allel für die schwarze Fellfarbe, während andersfarbige Labradore die Gene für gelbe oder braune Fellfarben tragen.

Ein Allel ist eine Variante eines bestimmten Gens, das Aussehen oder die Funktion eines Merkmals bestimmen kann. In diesem Fall gibt es ein Gen, das für die Fellfarbe des Labradors verantwortlich ist, und es gibt verschiedene Varianten dieses Gens.

Wann ist ein Labrador schwarz?

Das schwarze Fell-Allel ist dominant, was bedeutet, dass es sich gegenüber anderen Varianten durchsetzt, wenn es von beiden Elternteilen vererbt wird. Wenn ein schwarzer Labrador also ein Allel für schwarzes Fell von einem Elternteil und ein Allel für gelbes oder braunes Fell von dem anderen Elternteil erhält, wird der Hund schwarz sein, da das schwarze Allel dominant ist. Andersfarbige Labradore können gelbe, braune oder eine Mischung aus beiden Farben haben, abhängig davon, welche Gene sie von ihren Eltern erhalten haben.

Schwarzer Labrador - 5 Besonderheiten
Aufmerksamer schwarzer Labrador

Die Fellfarbe hängt aber nicht nur von diesem einen Gen ab. Es gibt mehrere Gene, die an der Bestimmung der Fellfarbe beteiligt sind, und die Art und Weise, wie sie interagieren, kann zu unterschiedlichen Farbvariationen führen.

Unterschiede bei der Fellpflege schwarzer Labradore

Im Gegensatz zu braunen oder gelben Labradoren, hat ein schwarzer Labrador eine dichte und kurze Unterwolle. Diese erfordert regelmäßige Pflege damit das Fell gesund und glänzend bleibt. Die Unterwolle ist die weiche, dichte Schicht aus Haaren, die unter dem Deckhaar des Hundes liegt. Bei Labradoren schützt die Unterwolle vor Kälte und Feuchtigkeit und reguliert die Körpertemperatur.

Schwarze Labradore haben in der Regel eine sehr dichte Unterwolle, die sich eng an den Körper schmiegt, um eine bessere Isolierung zu bieten. Dadurch kann das Fell jedoch schneller verfilzen und verklumpen, insbesondere wenn es nass wird. Um das Fell zu pflegen, müssen schwarze Labradore regelmäßig gebürstet werden, um lose Haare, Schmutz und Verfilzungen zu entfernen.

Andersfarbige Labradore haben normalerweise ein etwas längeres und weniger dichtes Fell als schwarze Labradore, insbesondere in der Unterwolle. Dies macht das Fell etwas pflegeleichter, da es weniger leicht verfilzt. Eine regelmäßige Pflege ist jedoch, wie bei jeder Hunderasse, auch hier notwendig, um das Fell in einem guten Zustand zu halten. Mehr Tipps zur Fellpflege bekommst Du in meinem Artikel Die richtige Fellpflege beim Labrador.

Die Körperform kann sich unterscheiden

Innerhalb der Labrador Rasse gibt es eine gewisse Variabilität in der Körpergröße und -form, die von verschiedenen Faktoren wie Geschlecht, Alter, Ernährung und Genetik beeinflusst werden kann. Es gibt jedoch einige Hinweise darauf, dass schwarze Labradore tendenziell eine etwas schlankere Körperstruktur haben können als andersfarbige Labradore.

Einige Züchter und Hundeliebhaber haben beobachtet, dass schwarze Labradore eine etwas schmälere Kopfform und eine länglichere Schnauze haben können. Auch die Beine und der Körperbau können bei schwarzen Labradoren etwas schlanker und weniger muskulös erscheinen als bei andersfarbigen Labradoren.

Diese Unterschiede variieren aber von Hund zu Hund. Der Körperbau eines Hundes hängt, wie bei anderen Lebewesen auch, nicht unbedingt mit seiner Gesundheit oder Leistungsfähigkeit zusammen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein angemessenes Körpergewicht sind wichtige Faktoren für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Labradoren, unabhängig von ihrer Fellfarbe oder Körperstruktur. Übergewicht ist, wie bei allen Haustieren, möglichst zu vermeiden.

Einige Hundeliebhaber und Experten sind der Ansicht, dass schwarze Labradore tendenziell etwas mehr Energie und Entschlossenheit haben als ihre andersfarbigen Artgenossen. Hierfür gibt es aber keine wissenschaftlichen Beweise.

Sind schwarze Labradore anfälliger auf Krankheiten?

Die genetische Vielfalt innerhalb einer Rasse kann dazu führen, dass bestimmte erbliche Erkrankungen bei bestimmten Linien oder Farbvarianten häufiger auftreten als bei anderen. Es wurde festgestellt, dass schwarze Labradore aufgrund ihres dominanten schwarzen Fell-Allels ein höheres Risiko für einige erbliche Erkrankungen aufweisen als andersfarbige Labradore.

Ein Beispiel hierfür ist die Hüftdysplasie, eine Erkrankung, bei der die Hüftgelenke des Hundes abnormal geformt sind, was zu Schmerzen und Entzündungen führen kann. Schwarze Labradore ein ein etwas höheres Risiko für Hüftdysplasie als andersfarbige Labradore. Auch andere erbliche Erkrankungen, wie z.B. progressive Retinaatrophie, können bei schwarzen Labradoren häufiger auftreten.

Labrador schwarz
Schwarzer Labrador beim Schlafen.

Das bedeutet natürlich nicht, dass alle schwarzen Labradore diese Erkrankungen entwickeln werden, oder dass andersfarbige Labradore vor diesen Erkrankungen vollständig geschützt sind. Die Vermeidung von Inzucht, sorgfältige Auswahl von Zuchtpartnern und Überwachung der Gesundheit von Welpen sind wichtige Maßnahmen, um das Risiko von erblichen Erkrankungen bei Labradoren zu reduzieren, unabhängig von ihrer Farbe.

Sind schwarze Labradore aggresiver?

Obwohl das Aussehen eines Hundes keine Auswirkungen auf seinen Charakter oder sein Verhalten hat, gibt es einige Vorurteile gegenüber schwarzen Hunden. Das betrifft leider auch schwarze Labradore. Einige Menschen halten schwarze Hunde für aggressiv, während andere glauben, dass sie weniger freundlich oder weniger intelligent sind als andere Fellfarben. Diese Behauptungen betreffen überwiegend den Rüden und weniger die Labradorhündin.

Ist ein Labrador schwarz kann das dazu führen, dass er als Welpe oder bei der Adoption benachteiligt wird. Auch in Tierheimen könnten sie eventuell seltener ausgewählt werden als andersfarbige Labradore. Diese Meinungen sind jedoch unbegründet und sollten nicht die Entscheidung beeinflussen, welchen Hund man adoptiert oder erwirbt.

Die Persönlichkeit und das Verhalten eines Hundes hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. seiner Sozialisation, Ausbildung und Erfahrungen im Leben. Ein schwarzer Labrador kann genauso ein liebevoller, treuer und intelligenter Familienhund sein, wie jeder andere Hund.

Fazit

Diese fünf genannten Unterschiede können je nach individuellem Hund variieren und sind nicht immer eindeutig, aber sie können helfen, schwarze Labrador Retriever besser zu verstehen und zu pflegen.